
Euro STOXX 50
49.4400
Wegen der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe zwei junge mutmaßliche Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeklagt. Die vor rund einem halben Jahr in Mannheim festgenommenen Brüder im Alter von 15 und 21 Jahren sollen bereits den Kauf eines Sturmgewehrs in die Wege geleitet haben, wie die Behörde und das baden-württembergische Landeskriminalamt in Stuttgart am Freitag mitteilten. Angeklagt wurde zudem ein 23-jähriger mutmaßlicher Unterstützer.
Die in Mannheim lebenden deutsch-libanesischen Brüder und ihr mutmaßlicher Helfer aus dem hessischen Hochtaunuskreis waren im Dezember 2024 gefasst worden. Den Brüdern wird in der Anklageschrift eine Verabredung zum Mord in Tateinheit mit der Verabredung zum Erwerb einer Kriegswaffe vorgeworfen. Der Mitangeklagte sollte für sie demnach das Sturmgewehr besorgen. Er soll sich daher unter anderem wegen des Erwerbs einer Kriegswaffe verantworten.
Die Anklage wurde demnach am Landgericht Mannheim erhoben. Es muss nun über die Zulassung entscheiden, die Verhandlung würde vor einer Jugendkammer stattfinden. Nach früheren Behördenangaben beschlagnahmten die Ermittler bei ihrer Festnahme- und Zugriffsaktion im Dezember ein Sturmgewehr und Munition in der Wohnung des 23-jährigen mutmaßlichen Helfers der Brüder. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand demnach aber "zu keinem Zeitpunkt".
Die in Deutschland geborenen Brüder hatten sich laut Anklage über Jahre hinweg immer weiter an islamistisch-extremistische Ideologien angenähert, wobei der "Konsum von Gewalt- und Propagandavideos" ein wichtiger Treiber gewesen sein soll. Die Selbstradikalisierung gipfelte demnach in der Verabredung zur Begehung eines Anschlags. In den Wohnräumen der Brüder fanden Ermittler bei der Festnahme demnach unter anderem auch Propagandamaterial des IS.
L.Kwan--ThChM