The China Mail - Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

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Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien
Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien / Foto: © AFP

Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am berühmten Bondi Beach in Sydney sind mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 29 Menschen wurden bei dem von der Polizei als "Terrorvorfall" eingestuften Schusswaffenangriff am Sonntag verletzt, wie die australischen Behörden mitteilten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf seinem australischen Kollegen Anthony Albanese wegen des Angriffs, der welweit verurteilt wurde, schwere Versäumnisse vor.

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Laut der Polizei wurden bei dem Angriff an dem beliebten Strand im Osten Sydneys elf Menschen getötet und mindestens 29 Menschen verletzt. Einer der mutmaßlichen Angreifer sei getötet, der zweite lebensgefährlich verletzt worden. In einem Auto, das mit dem getöteten Angreifer in Verbindung gebracht wurde, sei ein selbstgebastelter Sprengsatz gefunden worden.

Die Schüsse fielen während eines jährlichen Fests zum ersten Tag von Chanukka am Strand. Laut Polizei hatten sich mehr als tausend Gläubige dort versammelt.

Der Angriff am ersten Tag von Chanukka sei gegen Jüdinnen und Juden gerichtet gewesen, sagte Albanese in seiner Ansprache. Der Beginn des Lichterfestes sollte "ein Tag der Freude, eine Feier des Glaubens" sein. Stattdessen sei "das Herz unserer Nation" von einem bösartigen, antisemitischen Terrorangriff getroffen worden.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich bestürzt. "Der antisemitische Anschlag am Bondi Beach zu Chanukka lässt mich fassungslos zurück", schrieb der Kanzler im Kurzbotschaftendienst X. "Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten - hier in Deutschland und weltweit."

Frankreich "wird weiter ohne Schwäche gegen antisemitischen Hass kämpfen", erklärte der französische Präsident Emmanuel Macron bei X. Der britische Premierminister Keir Starmer schrieb von einem "widerlichen antisemitischen Terroranschlag". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: "Europa steht Australien und der jüdischen Gemeinschaft überall bei. Wir stehen gemeinsam gegen Gewalt, Antisemitismus und Hass ein."

US-Außenminister Marco Rubio verurteilte den "terroristischen Angriff" von Sydney ebenfalls. "Antisemitismus hat keinen Platz in dieser Welt", fügte er auf X hinzu.

Netanjahu hingegen erinnerte an einen Brief, den er Albanese im August geschrieben habe. Darin habe er seinen australischen Kollegen gewarnt, dass dessen Politik "Öl ins Feuer des Antisemitismus gießt", sagte der israelische Regierungschef bei einer im Fernsehen übertragenen Rede am Sonntag. "Antisemitismus verbreitet sich, wenn Politiker schweigen", fügte er hinzu.

Netanjahu nahm mit seiner Kritik Bezug auf Australiens Anerkennung eines palästinensischen Staates. Canberra war damit weiteren westlichen Staaten gefolgt, die vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auf eine Zweistaatenlösung pochen.

Auch Israels Präsident Isaac Herzog forderte Australien zu vermehrten Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus aufgefordert.

Der Leiter des Verbands der australischen Juden, Robert Gregory, machte der Regierung ebenfalls schwere Vorwürfe. Der Angriff vom Bondi Beach sei eine "absolut vorhersehbare" Trägodie. "Die Albanese-Regierung wurde so oft gewarnt, hat aber nie angemessene Schritte unternommen, um die jüdische Gemeinschaft zu schützen", sagte Gregory der Nachrichtenagentur AFP.

Seit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen gab es eine Reihe antisemitischer Angriffe in Australien. Die Regierung in Canberra beschuldigte in zwei Fällen die Regierung in Teheran, dafür verantwortlich zu sein. Dabei handelte es sich um einen Brandanschlag auf ein koscheres Café im Sydneyer Vorort Bondi im Oktober 2024 und einen Brandanschlag auf eine Synagoge in Melbourne vor einem Jahr. Der Iran wies die Anschuldigungen zurück.

E.Choi--ThChM