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Bei seinem Besuch im Golfemirat Katar hat US-Präsident Donald Trump die Leistungen der US-Streitkräfte beim Sieg über Hitler-Deutschland gerühmt - und die Behauptung aufgestellt, dass ohne die Hilfe der USA heute überall in Europa Deutsch gesprochen würde. Vor Soldaten auf dem US-Luftwaffenstützpunkt al-Udeid bezog sich Trump in seinen Ausführungen am Donnerstag auf die alljährlichen Gedenkfeiern in Frankreich am 8. Mai zum Ende des Zweiten Weltkrieges und wie er Präsident Emmanuel Macron dazu beglückwünscht habe.
"Wir lieben Frankreich, richtig?", sagte der US-Präsident. "Aber ich denke schon, dass wir ein bisschen mehr dafür getan haben, um den Krieg zu gewinnen als Frankreich." Dann sagte er unter Bezug auf alle europäischen Staaten: "Wir haben den Krieg gewonnen, und sie haben geholfen - aber ohne uns hätten sie diesen Krieg nicht gewonnen." Schließlich folgerte er: "Ohne uns sprächen sie heute Deutsch, vielleicht auch ein bisschen Japanisch. Wir haben den Krieg gewonnen, aber wir sind die einzigen, die das nicht feiern." Auch er wolle einen solchen Gedenktag in den USA einführen, sagte der Präsident.
Bereits Anfang Mai hatte sich Trump auf ähnliche Weise geäußert und die Rolle der europäischen Länder und insbesondere der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg heruntergespielt, deren Rote Armee ab Anfang 1943 die deutschen Truppen allmählich zum Rückzug gezwungen hatte. Die USA traten in den Krieg ein, nachdem Japan am 7. Dezember 1941 Pearl Harbor auf Hawaii angegriffen hatte. Am 6. Juni 1944 landeten die US-Truppen in der Normandie und begannen von dort, die Wehrmacht nach und nach zurückzuschlagen.
Nach offiziellen Angaben wurden im Zweiten Weltkrieg 416.800 US-Soldaten getötet und 383.600 der britischen Streitkräfte. Die Verluste der Roten Armee werden auf zwischen 8,8 und 10,7 Millionen Soldaten geschätzt.
W.Cheng--ThChM