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Angesichts von Unklarheiten bei neuen US-Zollregeln schränkt die DHL ihren Warenversand aus Deutschland in die USA stark ein. "Mit Ablauf des 22. August können Deutsche Post und DHL Paket vorerst keine Pakete und Warenpost International von Geschäftskunden in die USA mehr annehmen und befördern", erklärte der Konzern am Freitag. Grund seien neue Vorschriften der US-Behörden, bei denen aber "wesentliche Fragen (...) noch ungeklärt" seien.
Nicht betroffen sind demnach private Pakete und Päckchen, die als Geschenke deklariert sind und einen Warenwert von bis zu 100 Dollar (rund 86 Euro) haben. Allerdings warnt das Unternehmen davor, dass diese Sendungen "noch stärker als bisher kontrolliert werden, um einen Missbrauch privater Geschenkesendungen zum Versand kommerzieller Waren zu unterbinden".
Dokumente könnten weiter in die USA versendet werden, teilte DHL weiter mit. Der Warenversand mit DHL Express sei ebenfalls weiterhin möglich.
Hintergrund ist eine Verfügung von US-Präsident Donald Trump. Sie sieht vor, dass ab dem 29. August bislang geltende Zollausnahmen für Pakete mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 690 Euro) aus aller Welt ausgesetzt werden. Es sei allerdings bei den neuen Prozessen für den postalischen Versand bislang insbesondere unklar, "wie und von wem die Zollgebühren künftig zu erheben sind, welche zusätzlichen Daten erforderlich sind und wie die Datenübermittlung" an die US-Zollbehörde erfolgen solle, erklärte die DHL. Das Unternehmen stehe in Kontakt mit den US-Behörden, um "den postalischen Warenversand in die USA so schnell wie möglich wieder aufzunehmen".
Auch andere europäische Postdienstleister etwa aus Österreich, Belgien und Tschechien haben bereits Einschränkungen angekündigt.
C.Mak--ThChM