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Einen Tag nach seiner Wahl zum Bundeskanzler ist Friedrich Merz (CDU) am Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise im Amt in Frankreich eingetroffen. Der französische Staatschef Emmanuel Macron empfing Merz am Mittag im Hof des Elysée-Palastes in Paris mit einem langen Händedruck und herzlichem Schulterklopfen.
Die Visite von Merz sei kein protokollarischer Antrittsbesuch, sondern bereits ein Arbeitstermin, hatte der Elysée zuvor erklärt. Beide Seiten wollten nach dem Regierungswechsel in Deutschland nun frischen Wind in die deutsch-französischen Beziehungen bringen.
Der Besuch steht noch unter dem Eindruck der holprigen Kanzlerwahl, bei der Merz am Vortag im ersten Durchgang im Bundestag die nötige Stimmenmehrheit verfehlte. Für 12.45 Uhr war eine Pressekonferenz von Merz und Macron angesetzt. In Paris besteht unter anderem die Hoffnung, dass die neue deutsche Regierung sich nicht mehr dagegen sträubt, emissionsarme Atomenergie mit erneuerbaren Energien auf eine Stufe zu stellen.
Deutschland und Frankreich wollen zudem die Dreiecksbeziehung mit Polen stärken: Am Nachmittag wird Merz zu einem Treffen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk nach Warschau weiterreisen. Macron will seinerseits am Freitag mit Tusk in Nancy einen französisch-polnischen Freundschaftsvertrag unterzeichnen.
C.Smith--ThChM