Goldpreis
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Das bittere Aus der deutschen Tennis-Frauen im Billie Jean King Cup war gerade Realität, da richtete Rainer Schüttler den Blick in die Zukunft - und ein paar Sorgenfalten zierten die Stirn des Teamchefs. "Wieder aufzusteigen ist nicht einfach", sagte Schüttler kurz nach dem 0:2 im Play-off-Duell gegen Belgien. Die Niederlage hatte den ersten Abstieg der DTB-Auswahl aus der Weltgruppe des prestigeträchtigen Nationenturniers seit 2012 besiegelt.
Der Weg zurück in die Spitzenklasse der Tennisnationen wird nun ein beschwerlicher. "Da muss natürlich alles zusammenkommen", sagte der ehemalige Profi und richtete sogleich einen Appell an seine Spielerinnen: Er hoffe, sie werden auch im nächsten Jahr im Nationalteam weiterspielen, denn "da sind sie auch in die Pflicht genommen, dass sie weiterhin Deutschland vertreten", betonte der Teamchef.
"Absteigen ist nie schön, das ist klar", sagte der 49-Jährige, ordnete den verpassten Klassenerhalt aber auch im Kontext der zurückliegenden Jahre ein. Schließlich habe die DTB-Auswahl, die 1987 und 1992 zu Zeiten von Steffi Graf zweimal die Trophäe gewonnen hatte, schon mal "eine Relegation erlebt, haben uns da durchgekämpft, haben einige Partien gewonnen, in denen wir nicht Favorit waren", sagte er: "Jetzt hat es uns leider erwischt."
Es gelte nun, diese "enttäuschende" Niederlage vor heimischen Publikum in Ismaning zu verdauen, um dann im nächsten Jahr in der Regionalgruppe anzugreifen. "Alle sind am Boden zerstört", sagte Schüttler: "Das haben wir uns anders vorgestellt." Ausschlaggebend dürfte dabei auch das große Verletzungspech im deutschen Team gewesen sein.
Denn neben Laura Siegemund und Tatjana Maria, die ihren Start bereits kurz vor dem Turnier absagen mussten, fehlte am Sonntag auch die deutsche Nummer eins Eva Lys kurzfristig aufgrund einer Oberschenkelverletzung - und damit alle Top-50-Spielerinnen, die das deutsche Frauentennis momentan zu bieten hat. "Mehr braucht man nicht sagen", so Schüttler: "Die fehlen an allen Ecken und Enden."
S.Wilson--ThChM