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Die Zahl der Firmenpleiten ist im Mai nach ersten Zahlen erstmals seit mehr als zwei Jahren zurückgegangen. Im Vorjahresvergleich beantragten 0,7 Prozent weniger Unternehmen Insolvenz, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Den letzten Rückgang dieses Indikators hatte es im März 2023 gegeben.
Die Statistiker betonten, dass es sich um einen Frühindikator handle, da die Anträge auf Regelinsolvenz erst nach einer Entscheidung des zuständigen Gerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt also in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.
Endgültige Ergebnisse legte das Statistikamt für März sowie das erste Quartal vor. Über die ersten drei Monate des Jahres meldeten die Amtsgerichte demnach 5891 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 13,1 Prozent. Die Forderungen der Gläubiger wurden auf 19,9 Milliarden Euro beziffert, verglichen mit 11,3 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024.
Das sei "der höchste Wert der Unternehmensinsolvenzen im ersten Jahresquartal seit elf Jahren", erklärte Volker Treier, Chefanalyst der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Das sei ein "deutliches Warnzeichen für unseren Wirtschaftsstandort". Grund seien ausbleibende Aufträge und schleppende Nachfrage gepaart mit hohen Kosten für Energie, Arbeit und Bürokratie sowie der "erheblichen Verunsicherung" wegen der US-Handelspolitik.
Auf 10.000 Unternehmen kamen im ersten Quartal den Angaben des Statistikamts zufolge 17 Insolvenzen. Die meisten Firmenpleiten entfielen auf den Bereich Verkehr und Lagerei mit 29,4 Fällen pro 10.000 Unternehmen. Darauf folgten die sogenannten sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, worunter etwa Zeitarbeitsfirmen fallen, sowie das Baugewerbe.
Im ersten Quartal gab es außerdem 18.573 Verbraucherinsolvenzen. Das waren 6,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Z.Huang--ThChM