SDAX
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Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump erzeugt weiter Unsicherheit: Anders als von Trump beabsichtigt weitete sich das US-Außenhandelsdefizit im Juli stark aus. Wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte, überstieg der Wert der US-Importe den der Exporte um 78,3 Milliarden Dollar (gut 67 Milliarden Euro). Das war fast ein Drittel mehr als im Juni. Experten hatten weniger erwartet.
Nur wenige Tage nach der Zustimmung des zuständigen Landesamts zum Start der Gasförderung vor Borkum protestieren Umweltschützer in einem Klimacamp auf der Nordseeinsel. Das Camp begann am Donnerstag, für Freitag ist ein Klimastreik am Inselbahnhof geplant. Die Veranstalter Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Klimabewegung Fridays for Future rechnen laut Polizei mit etwa 150 Teilnehmenden. Greenpeace veröffentlichte ein Rechtsgutachten, wonach ein für das Gasvorhaben notwendiges Abkommen zwischen Niederlanden und Deutschland gegen das Grundgesetz und Völkerrecht verstößt.
Die französische Gruppe Rocher - ehemals Yves Rocher - verkauft die Kette Petit Bateau, bekannt für ihre Baby- und Kindermode. Käufer ist die US-Investmentgesellschaft Regent, Spezialist bei der "Wiederbelebung von Traditionshäusern", teilte Rocher am Donnerstag mit. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Gegen allen Widerstand in Deutschland treibt Unicredit-Chef Andrea Orcel eine Übernahme der Commerzbank voran. Bis Ende des Jahres werde die Unicredit einen Anteil von "etwa 30 Prozent" an der Commerzbank haben, sagte Orcel am Donnerstag auf einem Bankenkongress in Frankfurt am Main. Er betonte erneut, für die Unicredit gehe es um "mehr Erträge" - nicht um Kostensenkungen.
Die italienische Holding MediaForEurope (MFE) der Berlusconi-Familie hat die Kontrolle über den deutschen Sender ProSiebenSat.1 übernommen. MFE habe sich zum Ende der Annahmefrist am 1. September 75,61 Prozent des Aktienkapitals gesichert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. ProSiebenSat.1 bestätigte, dass die italienische Holding eine Gesamtbeteiligung in dieser Höhe erworben habe, Vorstandsvorsitzender Bert Habets sprach von einem "Meilenstein" für den Sender.
Die italienische Holding MediaForEurope (MFE) der Berlusconi-Familie hat die Kontrolle über den deutschen Sender ProSiebenSat.1 übernommen. MFE habe sich zum Ende der Annahmefrist am 1. September 75,61 Prozent des Aktienkapitals gesichert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. ProSiebenSat.1 bestätigte, dass die italienische Holding eine Gesamtbeteiligung in dieser Höhe erworben habe, Vorstandsvorsitzender Bert Habets sprach von einem "Meilenstein" für den Sender.
Im Rechtsstreit zwischen einem deutschen Spieler und zwei Glücksspielunternehmen mit Sitz in Malta macht ein neues Gutachten am Europäischen Gerichtshof (EuGH) betroffenen Spielern ein wenig Hoffnung. Klagen gegen die Anbieter sind nach Auffassung des zuständigen Generalanwalts am EuGH kein Missbrauch des EU-Rechts, wie aus seinen am Donnerstag in Luxemburg vorgelegten Schlussanträgen hervorgeht. Malta steht bei anderen EU-Staaten schon länger in der Kritik, weil es Online-Glücksspielanbieter zu stark schütze.
Zwei führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in diesem und im kommenden Jahr gesenkt. Das Ifo-Institut in München geht in seiner Herbstprognose nun von 0,2 Prozent Wachstum 2025 und 1,3 Prozent 2026 aus, das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) nur von 0,1 Prozent in diesem und von ebenfalls 1,3 Prozent im kommenden Jahr. Die deutsche Wirtschaft "wartet auf spürbare Impulse", erklärte das IfW am Donnerstag.
Das für ein Gasförderprojekt vor Borkum notwendige Abkommen zwischen Niederlanden und Deutschland verstößt laut einem Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace gegen das Grundgesetz und Völkerrecht. Der Vertrag verstoße gegen das Pariser Klimaschutzabkommen sowie das im Artikel 20a des Grundgesetzes verankerte Klimaschutzgebot, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten der Rechtsanwältin Roda Verheyen.
Die Bundesregierung will Kinder und Jugendliche besser in der digitalen Welt schützen. Konkrete Vorschläge dazu soll eine Expertenkommission ausarbeiten, die Bundesfamilienministerin Katrin Prien (CDU) am Donnerstag in Berlin vorstellte. "Unser Ziel ist eine digitale Umgebung, in der junge Menschen sicher aufwachsen und sich frei entfalten können", betonte die Ministerin. Das 16-köpfige Gremium soll im Herbst seine Arbeit aufnehmen und im Sommer nächsten Jahres Vorschläge vorstellen.
Mehr Konkurrenz für die Deutsche Bahn: Flixtrain weitet seine Zusammenarbeit mit dem Regionalverkehr aus. Ab sofort seien mit Kombitickets, die eine Regionalzug- und eine Flixtrain-Fahrt enthalten, "300 neue Städte" erreichbar, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Stärken soll das Angebot demnach "insbesondere die Mobilität im ländlichen Raum" - mehr als die Hälfte der angebundenen Orte habe "weniger als 20.000 Einwohner".
BMW-Chef Oliver Zipse hat den von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) angekündigten Auto-Gipfel im Kanzleramt begrüßt. "Wir kommen aus einer Zeit, in der die Industrieposition eigentlich nicht wahrgenommen wurde", sagte er dem Portal Politico. Von der Politik forderte der Unternehmenschef bessere Rahmenbedingungen, etwa bei der Ladeinfrastruktur und dem Strompreis. "Das können wir nicht komplett alleine machen."
Der Stuttgarter Autobauer Porsche AG muss den deutschen Aktienindex (Dax) nach knapp drei Jahren wieder verlassen. Wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx am Mittwochabend mitteilte, fliegt auch der Laborausrüster Sartorius aus dem Index der 40 Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert. Aufgenommen werden der Anlagenbauer GEA und der Betreiber des Immobilienportals Immoscout, Scout 24. Die Änderungen werden zum 22. September wirksam.
Um der schwächelnden Stahl- und Autoindustrie in Deutschland Wege aus der Konjunkturflaute zu helfen, will Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu Gipfelgesprächen im Kanzleramt einladen. "Ich werde in kürzester Zeit zu einem Stahlgipfel laden", sagte Merz am Mittwochabend nach dem Koalitionsgipfel im Kanzleramt. Dabei würden Stahlerzeuger und Arbeitnehmervertreter erwartet. "Ich möchte, dass wir auf Dauer die Stahlproduktion in Deutschland erhalten", sagte Merz weiter.
Umweltschützer haben vor einem französischen Gericht einen Sieg im Streit über Pestizide errungen: Ein Verwaltungsgericht der zweiten Instanz verurteilte Frankreich am Mittwoch dazu, bereits zugelassene Pestizide erneut auf ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen. Der Staat werde verpflichtet, "die Risiken durch phytopharmazeutische Produkte unter Berücksichtigung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse neu zu bewerten", heißt es in der Urteilsbegründung.
Nach gut 25 Jahren des Ringens hat die EU einen bedeutenden Schritt zum Abschluss zum Abschluss eines Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten gemacht. Die EU-Kommission verabschiedete am Mittwoch den juristisch überprüften Text des Abkommens und legte ihn dem Rat der EU-Länder vor. Um bisher kritische Mitgliedsstaaten wie Frankreich zur Zustimmung zu bewegen, verwies die Kommission auf "robuste Schutzmaßnahmen" für europäische Bauern.
Für Werbung mit Aussagen wie "umweltfreundlich", "klimaneutral" und "biologisch abbaubar" sollen künftig schärfere Vorschriften gelten. Die Bundesregierung beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, nach dem allgemeine Umweltaussagen über ein Produkt wie "nachhaltig" oder "umweltfreundlich" nur noch zulässig sind, wenn sie auch belegt werden können. Beziehen sich die Aussagen nur auf einen Teilaspekt des Produkts, dürfen die Hersteller sie nicht auf das gesamte Produkt bezogen verwenden.
Mehr Beschäftigte als bislang - vor allem solche mit geringem Einkommen - sollen nach dem Wunsch der Bundesregierung für eine Betriebsrente sparen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch den Entwurf des zweiten Betriebsrentenstärkungsgesetzes. Die Regierung will die betriebliche Altersversorgung ab 2027 mit jährlich 155 Millionen zusätzlich fördern.
Die EU-Kommission hat die Ratifizierung eines über Jahrzehnte verhandelten Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten auf den Weg gebracht. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach am Mittwoch nach der Verabschiedung des Texts durch die Kommission von einem "Meilenstein", der die Position der EU als "größten Handelsblock der Welt zementieren" werde. Dem Abkommen müssen nun noch der Rat der EU-Länder und das EU-Parlament zustimmen.
Nach dem deutlichen Plus im Juli hat der Neuwagenmarkt in Deutschland im August weiter zugelegt. Die Zahl der neu zugelassenen Autos lag um fünf Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte. Einen auffallend kräftigen Anstieg gab es bei Elektroautos - sie legten bei den Neuzulassungen im Vergleich zum August 2024 um 45,7 Prozent zu.
Die hohen Strompreise in Deutschland sollen sinken: Das Kabinett beschloss am Mittwoch, ab 2026 die Stromsteuer für das produzierende Gewerbe und die Land- und Forstwirtschaft zu senken, sowie einen Zuschuss zu den Übertragungsnetzkosten. Damit sollen auch Privathaushalte entlastet werden. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bezifferte die Höhe allein dieser Entlastung in den kommenden vier Jahren auf insgesamt 26 Milliarden Euro.
Der Online-Modehändler Zalando ist mit einer Klage gegen seine Einstufung als sehr große Online-Plattform durch die EU-Kommission gescheitert. Solche Unternehmen müssen nach dem Gesetz für digitale Dienste strengere Regeln einhalten. Das EU-Gericht in Luxemburg wies die Klage von Zalando am Mittwoch ab. (Az. T-348/23)
Mit dem nahenden Renteneintritt der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge droht auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine empfindliche Lücke. In den kommenden 15 Jahren gehe dem Arbeitsmarkt "knapp ein Drittel der heutigen Erwerbspersonen verloren", teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Demnach werden bis 2039 rund 13,4 Millionen Erwerbstätige das gesetzliche Renteneintrittsalter von 67 Jahren überschritten haben. "Jüngere Altersgruppen werden die Babyboomer zahlenmäßig nicht ersetzen können", fügte das Bundesamt hinzu.
Vor dem Koalitionsausschuss im Kanzleramt haben die gesetzlichen Krankenkassen vor weiter steigenden Beiträgen zum Jahreswechsel gewarnt, sollte es keine baldigen Reformen geben. "Die Politik muss rasch handeln, denn sonst werden die Zusatzbeiträge zum 1. Januar die Drei-Prozent-Schwelle überspringen", sagte der Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Oliver Blatt, der "Augsburger Allgemeinen" vom Mittwoch.
Der CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke hat Union und SPD aufgerufen, statt gegenseitiger Vorhaltungen und Forderungen in der Debatte um Sozialreformen "in den Arbeitsmodus" zu kommen. Es sei nicht hilfreich, wenn Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Zweifel am Sozialstaat säe, sagte Radtke am Mittwoch im Inforadio des Senders RBB. Ebenso halte er "nichts davon, wenn veritable Teile der SPD jeglichen Reformbedarf in der Sache bestreiten".
Der Softwarekonzern SAP hat angesichts wachsender geopolitischer Unsicherheit milliardenschwere Investitionen angekündigt, um sein in Europa verankertes Cloud-Angebot zu stärken und damit ein Gegengewicht zu den US-Riesen der Branche zu schaffen. "Durch eine langfristige Investition von über 20 Milliarden Euro setzt SAP einen klaren strategischen Fokus auf digitale Souveränität", teilte SAP am Dienstag mit. Zudem sollen die Cloudangebote für Europa "als Grundlage für KI-Innovationen" ausgeweitet werden.
Rund 20 Jahre nach der Gründung geht der schwedische Online-Bezahldienst Klarna in New York an die Börse. Ziel des Aktienverkaufs seien Einnahmen von bis zu 1,27 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro), teilte Klarna am Dienstag in Stockholm mit. Die Aktien sollen pro Stück zwischen 35 und 37 Dollar kosten. Ein Datum nannte Klarna vorerst nicht.
Auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Film und Fernsehen blicken die Bundesbürger einer Umfrage zufolge mit einer Mischung aus Skepsis und Interesse. Wie der Digitalverband Bitkom am Dienstag mitteilte, sind rund zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten der Meinung, dass KI-generierte Inhalte eine Bedrohung für die klassische Filmindustrie darstellen. Zugleich gebe es aber auch "ein beachtliches Maß an Offenheit für die neuen technologischen Möglichkeiten", heißt es in einer Bitkom-Studie zur "Zukunft der Consumer Technology".
Der US-Konzern Kraft Heinz hat seine Aufspaltung in zwei Unternehmen bekanntgegeben. Der Aufsichtsrat habe sich einstimmig für einen Plan ausgesprochen, den Hersteller von Produkten wie Heinz-Ketchup und Philadelphia-Frischkäse "in zwei unabhängige, börsennotierte Unternehmen" aufzuteilen, erklärte Kraft Heinz am Dienstag. Das werde beiden Unternehmen zu einem größeren "strategischen und operativen" Fokus verhelfen. Den Angaben nach soll die Transaktion im zweiten Halbjahr des nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Die Kosten sind stark gestiegen, die Umsätze schrumpfen: Das Gastgewerbe in Deutschland rechnet mit dem sechsten Verlustjahr in Folge. "Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte am Dienstag der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Guido Zöllick. Er forderte von der Bundesregierung, die versprochene Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen im Restaurant rasch umzusetzen - und das dauerhaft.
Immer mehr Menschen in Deutschland nehmen einen Ratenkredit auf - zunehmend auch für kleinere Anschaffungen. Wie die Auskunftei Schufa am Dienstag mitteilte, stieg die Zahl der neu aufgenommenen Ratenkredite im vergangenen Jahr erstmals auf über zehn Millionen, wobei die Hälfte unter der Summe von 1000 Euro blieb. Die Schufa warnte vor dem potenziellen Risiko der Überschuldung durch zu viele Kleinkredite gleichzeitig - auch durch Angebote wie "Buy now pay later".
In den kommenden Jahren kann der Bund die gewaltige Summe von 500 Milliarden Euro aus dem neuen Sondervermögen Infrastruktur investieren. Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und Gewerkschaften sollen nun die Verwendung dieser Gelder überprüfen: Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) berief sie nach Angaben seines Ministeriums vom Dienstag in einen Beirat, der künftig alle sechs Monate einen Bericht mit Vorschlägen und Bewertungen zum Fortschritt der Investitionen vorlegen soll.